15. - 18. Juni 2020, Savoyeux


17. Juni 2020, Savoyeux

Gegen 03.30 Uhr hat mich ein gehöriges Gewitter aus dem Schlaf gerissen. Mit Blitz, Donner und sehr viel Regen ist dann der Tag gestartet. In Strömen geregnet hat's bis am Nachmittag. Die Temperaturen sind dabei um die 12 - 13 Grad hängen geblieben. Ein Grund den "Petit Godin" vor der Kaminreinigung noch einmal anzufeuern. 

Beim Boot von Markus und Catherine haben sich zwei Wassertaschen gebildet. Diese galt es auszuschöpfen um die Blache nicht unnötig zu strapazieren. Was geschieht, wenn die Qualität der Blache lausig ist und sich Wassertaschen bilden zeigt das Bild. Da wird dann das Boot mit unnötigen 200 - 300 kg beladen und der Wetterschutz ist auch flöten. 

Während der Regenphase habe ich ein paar Reparaturarbeiten ausgeführt und das Metallblech vor dem Holzherd neu bepinselt. 

Weitere Arbeiten: Beide Holzöfen reinigen, Kamine russen, Bugkiste aufräumen, Kran montieren, Lautsprecher im Salon ersetzen...

Mit drei Monaten Verspätung sind wir bereit, um in gut 10 Tagen für ein paar Wochen in die Ferien zu fahren. 

Morgen geht's ab nach Hause. Es warten noch ein paar Tage mit vielen administrativen Arbeiten.


16. Juni 2020, Savoyeux

Mit drei Monaten Verspätung sind wir seit heute wiederum ins Wasser gekommen. 

Bei der Schiffsreinigung sind weitere ungebetene Gäste aufgetaucht. In der Bugkiste haben sich nämlich Wespen eingenistet. Da braucht es dann die chemische Keule - natürlich alles ganz biologisch... ;-))

Die 8-monatige Standzeit hat ganz schön viel Dreck hinterlassen. 

Um 14.15 Uhr wurde dann der JLB ins Wasser geschoben. Das ganze Prozedere dauerte knappe 15 Minuten. Das ist wesentlich schneller als das Einwassern mit dem Kran. Vor allem leidet die Schiffskonstruktion weniger. Jetzt schwimmen wir wieder und dem ist gut so. 

Auf der Saône ist sehr wenig los. Seit dem ich hier bin ist kein einziges Boot vorbei gefahren. Um diese Jahreszeit ist hier in der Regel sehr viel los. Wenn das so bleibt, werden wir im Sommer 2020 wesentlich weniger Freizeit-Boote treffen.


15. Juni 2020, Savoyeux

Um 0.01 Uhr haben die EU-Länder inkl. die Schweiz die Grenzen wiederum für alle geöffnet. Es gibt allerdings Ausnahmen. So verlangen z.B. die Briten bei der Einreise eine 14-tägige Quarantäne. Wer da freiwillig in Grossbritanien einreist hat wahrscheinlich sonst nichts Gescheites zu tun. 

An der Grenze wurde niemand kontrolliert. Die franz. Zöllner sind wahrscheinlich froh, dass die kaufkräftigen Schweizer wiederum ins Land reisen. Was auffällt - mir begegnen um die Mittagszeit haufenweise Autos mit VD-Schildern. Wahrscheinlich alles Einkaufstouristen mit Entzugserscheinungen. 

In St. Jean musste ich vorbei, um die neue Sim-Karte fürs Internet (100 GB/Monat) zu holen. Die Geschichte der Sim-Karte ist lang. Nach der Bestellung der Karte am 19. Mai dauerte die Lieferung satte 3 Wochen, obwohl Bouygues in ihrer Bestätigung von einer Lieferfrist von 10 Tagen sprach. Darum habe ich nach 14 Tagen eine Nachlieferung angefordert. Die freundliche Dame hat am Telefon berichtet, dass sie mir eine zweite Karte schickt und die erste anuliert werde. Die zweite Karte ist bis heute nicht eingetroffen. Also habe ich die erste eingelegt und mich eigentlich schon mit dem Gedanken angefreundet, dass ich Mme Bouygues per Telefon bitten muss, die erste Lieferung wiederum zu entsperren... und siehe da, die Karte wurde offensichtlich gar nicht gesperrt und funktioniert einwandfrei.

Im Hafen von St. Jean wir eifrig Kraut geschnitten. Da kommen Tonnen von Grünzeug zusammen, die anschliessend in einen Frachter geladen und abtransportiert werden. 

Eingekauft habe ich wie alle andern auch - mit Maske.

Unser Boot steht im Moment im relativ hoch gewachsenen Gras. Das haben wir so in den letzten 20 Jahren auch noch nie erlebt. Dass wir lange nicht mehr hier waren zeigt auch der gut 20 cm hohe Ameisenhaufen, der sich direkt beim Schiff auftürmt. 

Beim Anschliessen der Wasserleitungen finde ich dann noch hummelartige Viecher, die die 8-monatige Zeit im Trockenen nicht überlebt haben. 

Das Antifouling ist gestrichen - morgen geht's ins Wasser. In Savoyeux spriessen die Algen ähnlich wie in St. Jean. Wie sich das Navigieren anfühlt, werde ich morgen nach dem Einwassern testen.