23. Oktober 2020, Savoyeux
Kurz nach 9.00 Uhr liegen wir am Ponton zum Auswassern bereit. Dieses Jahr benötigen wir "nur" zwei Versuche, um aus dem Wasser zu kommen. Der Grund: Da die Saône etwas weniger Wasser führt, war der hölzerne Aufbau - siehe auch Blog von gestern - zu hoch. Also musste zuerst ein kleinerer Holzblock her. Anschliessend hat alles ohne Probleme funktioniert.
Bis am Mittag erledigen wir die letzten Einwinterungsarbeiten und verlassen dann Savoyeux in Richtung Schweiz. Die 14 Tage Herbstferien sind damit bereits Geschichte. Es war wenig los auf der Saône. Covid wird wohl der Grund sein. In der ersten Woche waren die Temperaturen für die Saison eher kühl. Die zweite Woche war zwar wesentlich wärmer, wurde aber von starken Windböen aus Süd-West begleitet.
Kurzes Fazit zur Saison 2020:
Das Corona-Virus hat im Jahr 2020 so ziemlich alles beeinflusst. Das Einwassern erfolgte - bedingt durch das französische Confinement - erst am 15. Juni. Masken tragen, Abstand halten und Hände waschen sind die Grundlagen, die uns während der ganzen Saison begleitet haben. Trotz aller Massnahmen steigen ab Mitte Oktober 2020 die Fallzahlen weltweit explosionsartig. Die Schweiz entwickelt sich zu einem der europäischen Spitzenreiter (23. Oktober 2020: 6634 neu Infizierte in der Schweiz). Spitzenreiter unter den Kantonen ist das Wallis (1190 Infizierte pro 100'000 Einwohner in 14 Tagen).
22. Oktober 2020, Savoyeux
Heute war vor allem "Aufräumen" angesagt. Zur Illustration der verschiedensten Arbeiten am Ende der Saison dient an dieser Stelle der Aschesauger. Die Reinigung der beiden Kamine braucht es ca. einmal im Jahr. Mittlerweile haben wir eine gute Routine entwickelt und kommen ohne grosse Russwolke im ganzen Boot über die Runden.
Das zweite Bild zeigt den extra für uns vorbereiteten Transportanhänger. Die beiden Holzklötze braucht es nämlich nur für das Aus- bzw. Einwassern eines Snaily. Morgen vormittag ist es soweit. Die Saison 2020 endet diesmal bereits nach 4 1/2 Monaten. In einem Jahr ohne Corona liegen wir ca. 8 Monate im Wasser.
21. Oktober 2020, Gray - Savoyeux
Die Temperaturen sind stark angestiegen. Heute morgen zeigte das Thermometer 15 Grad. Der Süd-West-Wind bläst wieder sehr stark. Das Anlegen für die Mittagspause, längsseits und gegen den Wind war dann auch ein spannendes Manöver.
Eine spezielle Aktion ergab sich bei der Ausfahrt aus dem Tunnel Savoyeux. Ein Wildschwein übt sich im "Schwimmen"! Wahrscheinlich ist der arme Kerl beim Tunnelausgang ins Wasser gefallen und musste dann den gesamten Bereich der Ausfahrt - ca. 300 Meter - schwimmend zurücklegen. Wir haben die Fahrt verlangsamt, um den "Schwimmer" nicht zu stressen. Sobald es ihm wieder möglich war, das Ufer zu erklimmen, hat er ganz rasch das Weite gesucht - siehe Videoclip.
20. Oktober 2020, Gray - Camping Gray
Der Tag beginnt mit einem blutroten Himmel. Für ein paar Minuten haben wir heute morgen ein Morgenrot erlebt, das sich gewaschen hat.
Eigentlich wollten wir heute zurück bis nach Savoyeux. Dem war dann aber gar nicht so. Beim Camping in Gray sind wir nach einer Schleuse und ca. 1 km Strecke "hängen" geblieben. Einerseits gefällt uns die Anlegestelle, andererseits machen heute die extremen Windböen das Navigieren nicht sehr angenehm. Wir haben also alle beweglichen Teile gut festgebunden und ein zusätzliches Tau befestigt. Das sollte trotz allem für eine ruhige Nacht reichen.
Der Kaminhut des Ofens in der Küche hat sich nicht mehr gedreht wie er sollte. Für diesen Fall heisst es dann, die ganze Mechanik auseinander bauen, reinigen, einfetten und wieder montieren.
Noch ein Wort zum letzten Bild. Wer genau hinschaut, stellt fest, dass der linke Bügel an der Brille fehlt. Die Geschichte dazu: Als ich gestern abend hinter dem Schrank den Stecker einer Stehlampe gesucht habe, bat ich Marianne, für mich kurz die Brille zu halten. Et voilà - der Bügel war ab! Kein Kommentar... ;-))
18. und 19. Oktober 2020, Gray
Am Sonntag und Montag sind wir in Gray liegen geblieben. Jean-Pierre und Francine sowie Ueli und Christine haben uns am Sonntag bzw. am Montag einen Besuch abgestattet.
Das Wetter hat sich im Gegensatz zur letzten Woche verbessert. Es ist zwar kalt am Morgen (jeweils 2 - 3 Grad) aber bereits am Vormittag zeigt sich die Sonne. Hier ein paar Impressionen der letzten zwei Tage.
17. Oktober 2020, PK 301 - Gray
Eigentlich war für den heutigen Tag etwas mehr Sonne angesagt. Dem war gar nicht so. Es blieb während des ganzen Tages bedeckt.
Die erste Arbeit am Morgen besteht in der Reinigung des Kühlwasserfilters. Bedingt durch die weitverbreiteten "Wasserlinsen" füllt sich dieser jeden Tag. Ohne Reinigung würde mit der Zeit der Durchfluss des Kühlwassers vollständig verhindert und das bekommt unserem Diesel gar nicht.
An der Schleuse Rigny fotografieren wir die "Bouée de Sauvetage" und das Verbotsschild für Hunde. Was jetzt? Hunde werden im Notfall also nicht gerettet... ;-))
An der Schleuse in Gray ist die Ausfahrt mit Fahrrädern in den Nationalfarben der France dekoriert. Sinn und Zweck haben wir noch nicht herausgefunden. Seit diesem Sommer gibt's in Gray auch wiederum ein Ausflugsschiff - "L'Audacieux" als Elektroversion.
Am Nachmittag bekommt der Anker noch einen neuen Farbanstrich. Nach bald 20 Jahren war das notwendig.
16. Oktober 2020, Soing - unterhalb der Brücke nach Autet (PK 301)
Kurz vor Mittag verlassen wir Soing. Es ist kühl, vor allem bedingt durch die Bise. In Savoyeux füllen wir unsere Holz- und Wasservorräte auf. Die Wetterprognosen versprechen zwar wärmere Temperaturen für die kommende Woche aber uns ist es lieber, genügend Heizenergie mitzuführen.
Anschliessend fahren wir weiter in Richtung Süden und suchen uns einen Platz für die Nacht. In der Schleuse Savoyeux fliesst das Wasser aus allen Spalten und Ritzen. Hier wäre etwas Unterhalt sicher angebracht.
Marianne hält schon lange Ausschau nach einem Stück Schwemmholz, um damit unser Fenstersims zu Hause zu dekorieren. Auf dem Schwimmponton unterhalb der Schleuse sind wir fündig geworden. Schauen wir mal, ob es das richtige Stück ist - ansonsten gibt's Brennholz.
Nachdem wir angelegt haben, laufen zwei Rinder auf dem Treidelweg an uns vorbei. Unsere Vermutung, die beiden sind ausgebüxt und gehören sicher nicht hierher. Kurz darauf bestätigt sich der Verdacht. Die beiden laufen wiederum an uns vorbei - diesmal in die andere Richtung und in Begleitung des Landwirts. Bis sie dann wieder auf der umzäunten Wiese standen verging einige Zeit. Die Viecher haben sich standhaft geweigert, die gewonnene Freiheit freiwillig aufzugeben.
15. Oktober 2020, Port s. Saône - Soing
Die Temperaturen sinken - mittags hat es keine 10 Grad. Die Covid-Fallzahlen steigen - die Schweiz meldet 2600 neue Infizierte. Die Massnahmen sollen nächstens verschärft werden. Die Regelungen sind je nach Kanton (noch) unterschiedlich und der Bund will im Moment keine dringlichen Empfehlungen abgeben - eine Folge des föderalistischen Systems in der Schweiz. Sollten die Zahlen weiter steigen, und das werden sie mit Sicherheit, wird der Bund wiederum vermehrt zentrale Regelungen erlassen müssen.
Heute haben wir in Port s. Saône umgedreht. Es geht zurück in Richtung Süden.
Das heutige Mittagessen war in ersten Linie gesund.
Der Nordeingang des Tunnels "St. Albin" wird seit geraumer Zeit saniert. Es ist auch dringend notwendig, dass VNF hier ein paar Euros investiert.
Die gelegentlichen Schleusen sind nach wie vor in Betrieb, obwohl überhaupt kein Höhenunterschied mehr zu überwinden ist. Die beiden Fotos zeigen, dass während des gesamten "Schleusenvorgangs" beide Tore eine handbreit offen sind. Da hat bei VNF wohl einer vergessen, die Schleuse ausser Betrieb zu nehmen.
In Soing treffen wir auf eine altbekannte Situation. Das Mietboot auf dem letzten Bild benötigt fast die gesamte Länge des Anlegestegs. Wir quetschen uns mit der knapp halben Bootslänge hinter den Mieter.
14. Oktober 2020, Scey s. Saône - Port s. Saône
Das Wetter ist heute wesentlich besser. Bereits ab dem Morgen zeigt sich die Sonne. Unsere Panels tun wieder einmal das, wofür wir sie ständig mitschleppen.
Bei der Ausfahrt aus der Schleuse Port s. Saône weiden im kleinen Wildpark mehrere Dammhirsche und zwei Lamas.
Auf dem dritten Foto ist in Rot ein grösserer Busch markiert. An dieser Stelle haben wir vor 28 Jahren die erste Nacht auf dem Hausboot verbracht. Eigentlich wollten wir die Schleuse rechts im Bild noch passieren, waren aber zu spät. Den Busch hat's damals noch nicht gegeben... ;-))
Ab dem Mittag liegen wir am Quai von Port s. Saône. Es ist wenig los. 3 - 4 Mietboote fahren an uns vorbei. Heute ausnahmsweise einmal alle in sehr gemächlichem Tempo.
13. Oktober 2020, Traves - Scey s. Saône
Es ist merklich kühler geworden. Um 08.00 Uhr zeigt das Thermometer gerade mal 3 Grad. Während der Herbstferien hatten wir es schon wesentlich wärmer. Auf der Saône ist sehr wenig los. Ein einziges Mietboot habe wir vor der Schleuse St. Albin gekreuzt. Ob die geringe Navigation auf die kühlen Temperaturen oder ev. auf die Covid-Situation zurückzuführen ist, können wir nicht sagen. Am Abend liegen wir im alten Hafen von Scey s. Saône - ganz alleine.
Vor 28 (!) Jahren haben wir bei der damaligen Bootsvermietung "Rive de France" unser erstes Hausboot gemietet. Wer hätte damals gedacht, dass wir ca. 3 Jahrzehnte später immer noch auf Flüssen und Kanälen in Frankreich unterwegs sind - und 2020 sogar mitten in einer Pandemie inkl. Masken tragen, Abstand halten und regelmässigem Hände desinfizieren - Niemand!!
12. Oktober 2020, Soing - Traves
Der Tag startet kühl aber trocken bei 8 Grad. Die Sonne zeigt sich erst am Nachmittag. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir Soing. Marianne macht ein paar Fotos, filmt und spaziert dann mit Eira zu Fuss zur Schleuse Soing. Ich nehme die Rückfahrt zur Derivation in Angriff und lade die beiden an der Schleuse wieder auf. An der Schleuse Curby fotografieren wir beim Hochschleusen den schwarzen Kater. Dieser machte absolut keine Anstalten, sich von der Stelle zu bewegen. Viel mehr harrte er der Dinge, die da passieren. An dieser Stelle fährt man nämlich normalerweise ohne anzuhalten durch das Schleusenbecken. Im Gegensatz zu demselben Schleusentyp in der Derivation von Ray s. Saône, den wir vor zwei Tagen passiert haben, betrug diesmal die Hubhöhe 0 ("Null") Zentimeter.
Ab Mittag liegen wir in Traves. Es ist wenig los. Eine einziges Mietboot liegt am Steg. Während des ganzen Tages haben wir kein einiges Boot gekreuzt. Unser Aufenthalt en France gleicht zudem im Moment fast einer Covid-bedingten Quarantäne. Seit der Abfahrt in Savoyeux haben wir keine Menschenseele gesehen geschweige denn Kontakt zu jemandem gehabt - geht auch... ;-))
11. Oktober 2020, Soing
Der Tag beginnt regnerisch mit einer Temperatur von 4 Grad. Die Wettervorhersage stimmt also. Mit etwas Holz in den Öfen ist dem Umstand aber rasch abzuhelfen.
Auf dem zweiten Bild steht nebst der Uhrzeit in der Mitte, die Raumtemperatur und ganz unten die Temperatur des Vorlaufs in der Zentralheizung. Bedingt durch den kleinen Raum ist es schon kurz nach dem Einheizen angenehm warm.
Ansonsten haben wir heute nicht viel gemacht, ausser viel herumliegen und lesen.
10. Oktober 2020, Savoyeux - Soing
Am Vormittag verlassen wir Savoyeux in Richtung Soing. Das Wetter zeigt sich von der veränderlichen Seite. Am Nachmittag scheint die Sonne, es ist aber deutlich kühler geworden. Wir heizen.
Heute haben wir die Schleuse mit dem wohl niedrigsten Höhenunterschied passiert, und zwar in der Derivation von Ray s. Saône. Es waren gefühlte 3 cm! Normalerweise ist diese Schleuse nicht in Betrieb. Sie wird nur aktiviert, wenn der Wasserpegel der Saône ansteigt. Heute war der Wasserspiegel offensichtlich etwas höher als üblich.
In der Region von Charantenay haben wir ausgedehnte Felder von "Wasserlinsen" durchquert. Die Dinger füllen uns den Filter des Kühlsystems. Vor der Weiterfahrt müssen wir diesen intensiv reinigen.
9. Oktober 2020, Savoyeux
Wir sind im Hafen liegen geblieben. Das hätte es vor 20 Jahren nie gegeben. Aber es eilt uns ganz und gar nicht.
Heute haben wir unsere Holzvorräte auf dem Boot aufgefüllt, denn in den nächsten Tagen soll es kühler werden. Gut verpackt in zwei Polyesterkisten bleibt der Brennstoff schön trocken. Das Holzlager befindet sich in Savoyeux im Remise von Dany und Jacques. Das ist für uns eine sehr gute Lösung, da wir ein Ster Holz gar nicht auf dem Boot mitführen, geschweige denn trocken lagern könnten.
Die Corona-Infektionen in der Schweiz steigen weiter an - wie übrigens in ganz Europa. Heute waren es 1487 Neuansteckungen.
8. Oktober 2020, Savoyeux
Wir reisen für die Herbstferien nach Savoyeux. Mit 12 - 13 Grad ist die Temperatur angenehm für die Jahreszeit. Unser "Petit Gaudin" verbreitet wohlige Wärme.
Da wir vor 3 Wochen alles eingewintert haben, dauert die Wieder - Inbetriebnahme etwas länger als üblich.
Die Wetterprognose für die kommende Woche verkündet etwas kühlere Temperaturen. In der zweiten Ferienwoche soll es dann wiederum wärmer werden.
Über die Reiseroute sind wir uns noch vollständig im Unklaren. Wir lassen uns überraschen, wohin uns Wetter, Temperatur, Wasserstand und nicht zuletzt Lust und Laune verschlagen werden. Im Herbst kann es nämlich vorkommen, dass bis Mittag dicker Nebel jegliche Navigation verunmöglicht.
Covid-19-Situation (Stand 7. Oktober 2020)
Die Fallzahlen steigen wieder. Heute wurden in der Schweiz 1077 Infektionen gezählt. Über den Grund des Anstiegs ist man sich nicht im Klaren. Nach den fallenden Zahlen vor drei Wochen kann über den jetzigen Anstieg nur spekuliert werden. Die Massnahmen werden von diversen Kantonen verschärft. Die umliegenden Länder reagieren ebenfalls auf steigende Infektionszahlen. Italien führt die Maskenpflicht auch im Freien ein! Die BAG-Liste der Länder mit Quarantäne-Pflicht bei der Einreise in die Schweiz wird lang und länger.
Wer aus Frankreich in die Schweiz einreist, muss für 10 Tage in Quarantäne. Ausgenommen sind die grün eingezeichneten Grenzregionen. Savoyeux gehört zur Region Bourgogne-Franche-Comté und damit zur Grenzregion. Wenn es keine Überraschungen gibt, sollten wir die Herbstferien ohne anschliessende Quarantäne über Bühne bringen. Affaire à suivre.
PS: Der blonde Alte aus den USA hat sich in der Zwischenzeit auch infiziert und musste hospitalisiert werden. Die Auswirkungen auf den laufenden Wahlkampf sind im Moment noch nicht absehbar. "Gelernt" hat er rein gar nichts. Er verhält sich nach der Rückkehr ins Weisse Haus genau so unbelehrbar wie vorher und bezeichnet sich als den grossen Helden, der das Virus besiegt hat. Sein einziges und oberstes Ziel ist die Wiederwahl am 3. November. Wie es seinem Volk geht in der Krise, scheint ihn überhaupt nicht zu interessieren.